Ich haaaabe es gewusst: Woerter sind eben doch (oder: noch) viel wichtiger, als man denken koennte! Jetzt endlich habe ich erfahren, was der tiefere Grund dafuer ist, dass Chinesen Huehnerfuesse esssen. Und Deutsche eher nicht. Huehnerfuesse! Wie das schon klingt! Zwei lange, mit leichter Ablehnung gedehnte ü - kein Wunder, wenn das keinen Appetit macht. Und auch die englische Variante kann es in deutschen Ohren nicht besser machen: Chicken feet ... igittigiett! Die zuletzt in Hong Kong ein Mittagessen bereichernden Exemplare habe ich daher einfach anderen ueberlassen.
Heute im Chinesischunterricht haben wir ein Satzmuster gelernt, mit dem man Verneinungen verstaerken kann. Nach dem Lesen der Beispielsaetze aus dem Lehrbuch duerfen wir dann immer unsere eigenen Saetze machen. Gar nicht so leicht, sich da etwas aus den Fingern zu saugen, so dass mir die Huehnerfuesse gerade recht kamen. Die Verneinung des Lecker-Findens kann da ruhig eine kleine Verstaerkung vertragen, so dachte ich. Aber als ich dann mit meinen woertlich uebersetzten "jijiao" ankam, sagte Yang XiaoLi: Wir nennen das fengzhao. Phoenixklauen! Wer wuerde so eine majestaetische Speise verschmaehen?! Da war es mit meinem Satz nun nichts.
P.S. Der guten Ordnung halber weise ich noch einmal explizit darauf hin, dass Huehnerfuesse absolut essbar sind und geschmacklich mit der Sauce stehen und fallen, in der sie serviert werden, da sie mangels kraeftigem Eigengeschmack sehr empfaenglich fuer sie umgebende Aromastoffe sind. (Ich habe sie bisher allerdings immer nur liegend [= gefallen?] gesehen, jedenfalls wenn sie nicht noch am lebenden Huhn sind.) Sie sind einfach nur extrem laestig mit diesen vielen kleinen Knoechelchen.
Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!
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Das neue Jahr des Schweins
Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.
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