Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Donnerstag, 26. November 2009

Abschiedsparty

Gestern Abend bin ich ohne besondere Vorkommnisse, Verspaetungen oder sonstwie Erwaehnenswertes nach Osaka geflogen. Als ich die Passkontrolle endlich hinter mich gebracht hatte (samt Fingerabdruck beider Zeigefinger und Grinsefoto), war mein Gepaeck nicht nur schon laengst da, sondern das Band lief schon nicht mehr und die meisten Stuecke waren schon weg. Gut, dass mein olles weitgereistes Koefferchen nicht mehr sooo attraktiv ist! - Diesmal wollte auch der Zollbeamte nicht unbedingt in meinen Sachen wuehlen, so dass ich unbehelligt zum Bussteig gehen konnte. Der Bus heisst in diesem Fall Airport Limousine (ich denke, ich berichtete schon einmal), was sicher netter klingt ... aber Bus bleibt Bus. Die Fahrt soll, je nach Verkehr, 50-90 Minuten dauern, und es war so leer gestern Abend, dass ich schon nach gut 40 Minuten am Ziel war. Umso besser! Ein paar Meter sind es nur von der Bushaltestelle zum Hilton, wo ich rasch eingecheckt habe. Gegen elf im Zimmer habe ich zuerst geprueft, ob es wohl ein Kissenmenu gebe - und ja, zu meiner grossen Freude gibt es eins! Da stand zwar, dass man Kissen und andere  Artikel zwischen 7 und 22 Uhr anfordern koenne, aber das habe ich einfach geflissentlich ueberlesen ... was soll ich machen, wenn ich doch eben erst angekommen bin?! Ein freundlicher Herr hat mir dann auch bald darauf ein hier "sobagara" genanntes Kissen gebracht, ohne mit der Wimper zu zucken. Das hat eine Buchweizenfuellung und sei ein traditionelles japanisches Kissen, Klasse! Ein bisschen wollte ich mich noch fuer heute vorbereiten, so dass ich leider erst um 0:25 Uhr schlafen gehen konnte.

Heute war dann tagsueber volles Programm. Anders als im letzten Jahr gab es keinen Simultandolmetscher fuer mich - die Japaner haben sich alle Muehe gegeben und Englisch geredet. Ich kann also immer noch als Uebungsanlass dienen ... hoffe allerdings, dass das nicht der einzige Wert meiner Reise ist.  ;-))  Und am Abend war dann Abschiedsparty angesagt, fuer zwei Kollegen, die sich langjaehrig verdient gemacht hatten und nun die Fruechte ihres wohlverdienten Ruhestands ... oder wie hiess das noch bei Herrn Lohse?! Vorher hatte es schon eine Ermahnung per Mail an alle gegeben, man moege gefaelligst bitte puenktlich sein, die Veranstaltung beginne um Punkt sieben Uhr. Auf der Tagesordnung stand im japanischen Text 120 min und im englischen 19-21 Uhr, und das wurde auch auf den Punkt genau eingehalten. Von diesem punktgenauen Zeitmanagement war ich zunaechst sehr beeindruckt, bis ich von den Kollegen erfahren habe, dass das nichts Besonderes sei. Ja dann! Da einer der beiden frischgebackenen Ruhestaendler "mein" Laendervertreter fuer Japan war, durfte ich auch eine kleine Rede reden. Ich habe ein bisschen launig ueber sein "geheimes Leben" in meinem regionalen Team berichtet und musste doch ein wenig schmunzeln, als er mir hinterher sagte, dass er ein wenig nervoes geworden sei, als er diesen Titel gehoert habe. Vom Schmunzeln mal abgesehen, frage ich mich halb-ernst aber doch, woher das offenbar schlechte Gewissen kommt - nun werd' ich's wohl nie erfahren, und das echte "secret life" bleibt ein echtes Geheimnis.

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