Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!


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Das neue Jahr des Schweins

Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.

Sonntag, 28. März 2010

Wird sofort erledigt!

So, ich denke, dass hier wieder einmal ein paar Gaeste zufrieden abreisen konnten. Noch sind sie in Shanghai, aber jetzt wohl (hoffentlich) schon abflugbereit am Ausgang. Heute war wunderbares Wetter. Ich habe aber wieder ein kleines bisschen nachsitzen muessen beim Kalligrafieren, und dann galt es noch, Zheng Hongs eMail zu erledigen, so dass es hinterher leider zu spaet war, um noch zum Bund zu fahren. Der ist wohl gerade eben wieder eroeffnet, und den Erzaehlungen war zu entnehmen, dass dort der Teufel oder zumindest der Baer los war. Die Bauqualitaet liesse allerdings zu wuenschen uebrig, hiess es ... alles sehe aus wie "mal rasch hingepfuscht". Na ja, kein Wunder, die haben das ja auch alles mal eben rasch hingepfuscht. Die ganz hochfliegenden (oder tiefbuddelnden) Plaene vom autofreien Bund haben sie wohl doch nicht umgesetzt, der Verkehr fliesst dort wieder ueberirdisch entlang.

Das Beste war aber unser Abschiedsessen. Wir sind recht frueh, gegen viertel vor sechs (um acht Uhr wollte Han Shifu die Gaeste zum Maglev bringen), Richtung SWFC gegangen, um dort im 100 Century Avenue in der 91sten Etage zu speisen. Auf dem Weg habe ich noch die Mauer an "unserer" Strassenkreuzung bemaengelt. "Hieran muessen die aber noch was tun!", sagte ich zu Burkhard, denn so ein leicht abgewrackter, matschhellblau gestrichener Bauzaunersatz ist doch nicht so richtig "expo-fein".

Oben angekommen, hat man uns einen Tisch am Fenster gegeben. Burkhard war zuerst etwas betreten, dass unser Tisch nicht auf der Seite mit Blick zum JinMao und zum Bund stand, sondern auf der Seite, auf der man ueber Pudong wegschauen kann. Ich fand diesen Blick aber auch sehr gut, fast besser als Bund & Co., denn die hat man ja nun schon so oft gesehen ... Als wir kamen, war es noch gerade hell, und wir konnten dann rasch die Daemmerung hereinbrechen und die Lichter angehen sehen. Super! In der Ferne war auch der China-Pavillon auf dem Expo-Gelaende auszumachen. Der wird allerdings recht schlecht beleuchtet - ich wuerde ja die markante Form mit rotem Licht so in Szene setzen, dass sie auch bei Nacht und auch aus groesserer Ferne erkennbar bleibt. - Burkhard war heute recht ungemuetlich beim Essen, musste er doch alle paar Minuten wieder ein Foto machen. Dabei gab es leckeres (aber mittlerweile ziemlich teures) Essen. Als Ausgleich fuer die Preiserhoehung sind wohl aber auch die Portionen ein bisschen groesser geworden. Ich habe zwei Vorspeisen und je drei Hauptgerichte und Beilagen (nota bene: fuer vier Personen) bestellt, und wir sind alle pappsatt geworden! Als Nachtisch musste dann noch eins der Desserts her, die angeblich fuer zwei bis drei Personen sind - sehr schoen anzusehen und recht lecker, mit Rosengeschmack und Him- und anderen Beeren.

Das Allerbeste war dann aber der Heimweg: Mittlerweile war die besagte Mauer schon weitestgehend weiss (oder jedenfalls hell, so genau war das beim trueben Strassenlaternenlicht nicht zu entscheiden), das Matschblau schon fast vollstaendig ueberstrichen. Eine ganze Brigade von Anstreichern in orangefarbenen Overalls hatte dies in den ca. anderthalb Stunden gleich erledigt. Das nenn' ich prompt!

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