So, jetzt hat das neue Jahr begonnen. Die Globalisierung macht sich hier auch insofern breit, als dass gestern Abend sogar "was los" war (oder was los gemacht wurde - nicht nur die Ausflugsboote auf dem Huangpu vom Kai). In der Zeitung waren "count down parties" angekuendigt worden, eine auf der Bund-Seite des Flusses, eine auf "unserer" Seite gegenueber vom Bund und eine in Xintiandi. Wir haben aber erst unser Silvestermenu zubereitet und verzehrt. Es gab Lachstartar (mit Kapern und Dill, lecker!) und dann einen ganzen Fisch, der mit Speck, Zwiebeln, Rosmarin und Knoblauch und in einer Pfuetze Rotwein erst in ein Alufolienmaentelchen und dann in den Ofen geschluepft ist. Ganz fettarm also (anders als der Lachs) und auch ziemlich lecker! Dazu gab es rote Linsen und eine "sesame flute", also ein Stangenbrot mit Sesam. Die Baguettes waren bei Paul schon aus. (Paul ist die franzoesische Backwarenkette hier.) Zum Nachtisch hatten wir, Asche auf mein Haupt und ernstliche Reue ins Herz!, gekaufte Mousse au chocolat. Die Reue ist seeehr aufrichtig - das schmeckt doch nicht! Demnaechst also wieder richtig (oder gar nicht).
Um halb zwoelf haben wir uns dann auf den Weg gemacht, warm eingepackt, denn es war um die null Grad draussen. Aber trocken. Der Himmel hing schon voller Laternen, denn so genannte "sky lanterns - Himmelslaternen" (genau so stand es auf den Plastikhuellen, auf Englisch und Deutsch - natuerlich auch auf Chinesisch) waren gestern der Verkaufsschlager. Zu Hunderten stiegen sie ueberall auf - wer nicht weiss, wie er/sie sich das vorstellen soll, googelt Bilder. Wenige Minuten vor Mitternacht hatten wir uns dann in der Naehe der Super Brand Mall auf der Flusspromenade postiert, den festtagsbeleuchteten Bund im Ruecken, Blick auf den Aurora Tower, auf dessen Projektionsflaeche eine Uhr die verbleibende Zeit anzeigte. Zur Stunde Null ging dann das Feuerwerk los, wie ueblich von drei eigens auf dem Fluss postierten Schiffen, die man nur als duennen schwarzen Strich in der Flusslandschaft wahrnehmen kann. Das Feuerwerk war nicht sooo ausgiebig wie am Nationalfeiertag oder zum chinesischen neuen Jahr, aber immerhin! Wir erinnern uns an Silvester 2006, als wir gerade angekommen waren und noch im Ascott wohnten: da war ungefaehr gar nichts. Ein paar Leute, die privat Feuerwerk zuendeten, ein kleiner Auflauf an der Uferpromenade: nichts Ernstzunehmendes.
Hinter uns auf der Buehne der count down party war eine "Flitterbombe" gezuendet worden, die glitzernde Folienstueckchen vom Himmel regnen liess. Um diese Zeit fingen auch schon die ersten Himmelslaternen an, dunkel und ausgebrannt zur Erde zurueckzukehren. Bald schwammen reichlich welche im Huangpu ... Um halb eins war der Zauber dann vorbei, und das allgemeine Nach-Hause-Stroemen setzte ein. Wir sind auch gestroemt, haben dann noch mit Champagner aufs neue Jahr getrunken, und sind dann gleich schlafen gegangen.
Jaja, ich weiß, manche/r hätte gern mehr Fotos aus Shanghai und von unterwegs gesehen ... insgesamt sind in den vergangenen dreieinhalb Jahren ca. 45.000 Stück entstanden. Aber das hat man eben nur zum Teil meiner Faulheit zu verdanken - zu einem mindestens genau so großen Teil der chinesischen Regierung mit ihrer "great firewall". Hoch lebe das freie Internet!
Wer weiterhin meine Bemerkungen über Gott und die Welt lesen möchte, klickt bitte hier:
Das neue Jahr des Schweins
Wenn ich es schaffe, gibt es hier übrigens auch noch Updates, und zwar aus den bisher unveröffentlichten Reisetagebuchnotizen.
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