Am Samstag habe ich dann erstmalig in der neuen Kueche auf dem schicken Gasherd (3 Flammen im Ceranfeld, darunter eine offenbar fuer grosse Woks - vierflammige Herde habe ich in keiner der Wohnungen gesehen, die wir seinerzeit besichtigt haben) gekocht. Muss ich mich noch dran gewoehnen ... Damit es schnell ging, gab es Spaghetti aglio, olio, peperoncino. Letztere erschienen mir erst gar nicht sooo scharf, aber so eine Capsaicin-Attacke habe ich noch nicht erlebt. Stunden spaeter beim Abschminken beruehrte ich Gesicht und Augen mit den (bis dahin schon mehrfach gruendlich gewaschenen) Fingerspitzen und dachte, ich koenne nie wieder sehen ... Aber geschmeckt hat es hervorragend!
Der einzige Wermutstropfen: die Wohnung liegt doch furchtbar niedrig. Da die todbringende oder eher wie Tod klingende Vier bei Chinesen so unbeliebt ist wie bei uns die Dreizehn, gibt es hier in den Hochhaeusern keine vierte, vierzehnte, vierundzwanzigste usw. Etage. Schon schlimm genug, dass es die vierzigste, einundvierzigste usw. gibt! Wer will da schon wohnen?? Und weil es eben in Shanghai auch viele Langnasen gibt, gibt es auch keine dreizehnte Etage. Unsere sogenannte 18. Etage ist also in Wirklichkeit nur die 15.! Und das auch nur nach chinesischer Zaehlung, in der das Erdgeschoss erste Etage heisst. Nach deutscher Standardzaehlung ist es also nur das 14. Obergeschoss, heul, jammer!
Aber weil Schlechtes immer auch etwas Gutes hat (original [nicht nur] chinesische Philosophie), habe ich aus dem Bett heraus (liegend! Aufsetzen ist nicht noetig!) einen wunderbaren Blick auf den Huangpu. Zwar nicht auf ein ganzes Flusspanorama wie aus dem Ascott, aber doch auf zwei Abschnitte, darunter einen mit Faehrhaus. Und damit bin ich auch bei dem besagten Eintrag fuer das Lexikon der Irrtuemer angekommen: Die meisten glauben, dass man bei Einschlafstoerungen Schaefchen zaehlen sollte - Unfug! Es heisst natuerlich Schiffchen zaehlen!
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